Harter Kampf in Viernheim

28.08.2014 20:00

Der dritte Wettkampf von vier in der Regionalliga wurde in Viernheim ausgetragen. Ein Wettkampf der schon Tradition hat im Triathlonzirkus, grade die Radstrecke ist jedem bekannt und gilt als einer der schwersten, gefährlichsten und härtesten überhaupt. 2012 war mein erster Start in Viernheim, aber so gefährlich wie am vergangenen Sonntag war es noch nie. Die Motivation für die Regionalliga zu starten ist immer hoch, auch wenn Wiesbaden grade mal zwei Wochen her. Ich fühlte ich mich auch relativ gut erholt und wollte natürlich wieder vorne landen. Dieses Jahr wurde sich mal nicht verfahren zum See vom Stadion aus und so konnten alle pünktlich die Wechselzone 1 erreichen ohne Zeitstrafe. Der Schwimmstart wurde wegen eines Fehlstarts um 5 Minuten verzögert, also nochmal hinlegen kurz und ausruhen. Das Schwimmen gestaltet sich immer gleich in Viernheim, es ähnelt einer riesen Schlägerei im Wasser. Dieses Jahr hatte ich extrem Glück und war nicht im Getümmel, dafür wurde ich aber direkt nach dem Start von einem Rettungskanu überfahren was nochmal schnell die Seite wechseln wollte. Er erwischte mich am Knie was auch noch beim Rad fahren und laufen weh tat, aber nicht einschränkte zum Glück. Schwimmen ging für meine Verhältnisse schnell rum, zu meiner Überraschung war ich auch nicht der letzte, sondern weit vorne mit raus gekommen. Da ich mit dem Rennrad und nicht mit dem Zeitfahrrad gestartet bin hatte ich anfangs einen kleinen Nachteil, aber schnell sollten ja etliche Anstiege kommen. Aufgrund einer Baustelle wurde die Strecke um gerade mal 2 Km verlängert auf 48Km, aber um 300 Hm erhöht auf 950Hm. Soll ja auch Spaß machen da zu fahren. Als die ersten Ansteige kamen ging es noch schnell voran, im späteren Verlauf nahm die Geschwindigkeit ab und das Fluchen zu. Wer starten denn da freiwillig bitte, es geht gefühlt nur Berg auf und mit teilweise 17 Grad Anstiegen tut es einfach auch sau weh. Da ich auch kein Abfahrtking bin und schon vorsichtig fahre hatte ich vor dieser Strecke doch sehr viel Respekt. In den Abfahrten gab es Schotter, Spurrillen über die man springen musste, enge schlechte Kurven und weil es ja sonst kein Spaß macht auch noch Autos die einem entgegen kommen und man somit auf einen Meter Platz reduziert wurde. Ein Auto hatte uns überholt auf dem Weg nach oben und scherte ohne gucken einfach ein weil er Platz machen musste. Ich frage mich da ernsthaft wo die Sicherheit bleibt für uns. Es liegt natürlich nicht nur am Veranstalter der die Strecke komplett sperren muss, sondern auch an diese dummen Autofahrer die um jeden Preis durch wollen. Aufgrund einer Bahnschranke die zu war, waren die letzten flachen 6 Km eher ein Straßenrennen. Eine Gruppe von ungefähr 20 Leuten formte sich und wir fuhren alle Hinterrad an Hinterrad. Natürlich gab es keine Windschattenfreigabe aber was soll man da machen und einen Kampfrichter habe ich die ganze Strecke auch nicht sichten können. Mit einer doch sehr guten Rad zeit konnte ich zum Laufen wechseln. Gelaufen wurden 3 Runden mit a 3,333 Km. Das Stadion bietet schon eine Klasse Stimmung, das macht das Laufen aber dort auch nicht leichter. Die ersten 2 Runden liefen sehr gut. In der dritten Runde bemerkte ich, dass aus meinen Schuhen roter Schaum kam und meine Oberschenkel einfach dicht gemacht hatten. Jeder Schritt wurde damit deutlich schwerer und ich war noch nie so froh das es vorbei war. Der rote Schaum kam von der liegen gelassenen Haut in den Schuhen und für den Oberschenkel war es einfach zu viel an dem Tag. Mit Platz 7 für die Mannschaft konnten wir sehr zufrieden sein, jeder war an seinem Limit und da wir im Vorfeld das Team neu zusammen würfeln mussten lief es sehr gut. Mit einer Laufzeit von 35:07 für die letzten 10Km konnte ich meine persönliche Bestzeit nochmals unterbieten und war ziemlich überrascht, es fühlte sich eher wie 50 Minuten an. Leider gab es an dem Tag nicht für alle ein gutes Ende, von dem Team aus Worms wurde leider Georg angefahren und musste im Krankenhaus behandelt werden. Ihm geht es nach paar Tagen wieder einigermaßen gut, aber was die Sicherheit und alles andere angeht muss man sich in Viernheim ernsthaft Gedanken machen für das nächste Jahr.